Auf Rietberg warten viele neue Herausforderungen
Ortsparteitag der heimischen FDP widmet sich großen politischen Themen und Neuwahlen
Der diesjährige Ortsparteitag der Freien Demokraten Rietberg stand in seiner Eröffnung ganz im Zeichen des Ukraine Konflikts. So blickte Ralph Böwingloh in seinem Begrüßungswort auf die aktuelle Lage: „Putins Angriff gilt nicht nur der Ukraine. Er gilt Europa, er gilt der gesamten demokratischen Welt“, so der FDP-Ortsvorsitzende und sprach den Menschen, die für den Frieden demonstrieren, seine Anerkennung aus.
„Bei allen Herausforderungen, welche unsere Stadt in den nächsten Wochen und Monaten bei der Bewältigung der zu erwartenden Flüchtlingssituation bevorstehen, kann sie sich auf die Unterstützung der Rietberger FDP verlassen“, sagte Ralph Böwingloh.
Für das anstehende Jahr sind wieder regelmäßige Mitgliederstammtische in den verschiedenen Ortsteilen geplant. Des weiteren soll die Dialogreihe „FDP trifft Vereine der Stadt“ wiederbelebt werden.
Ein großes Anliegen war Ratsmitglied Prof. Dr. Manfred Niewiarra, der aus Rat und Ausschuss berichtete, der Umgang mit den Steuergeldern: „Wir beobachten, dass nicht unbedingt sinnvoll mit den Steuergeldern umgegangen wird“, sagte Niewiarra und verwies auf die bestehende Schuldenlast. „Auch fehlt den anderen Fraktionen eine
gewisse Einsicht.“ Einzig die FDP hätte in Sachen Haushalt Einsparungsvorschläge gemacht. „Leider wurde darauf nicht eingegangen“ bedauerte Niewiarra, der zudem für eine verbale Abrüstung bei so wichtigen Themen im Rat plädiert. Die FDP hat als einzige Partei den aktuellen Haushalt abgelehnt.
Mit Blick auf den Erwerb des Grundstücks der Firma Ellermann und die Ansiedlung des Neuland-Campus auf dem Areal des Bauhofs – was beides von der FDP begrüßt wird – erinnerte Ratsmitglied Prof. Dr. Manfred Niewiarra an weitere Kosten und ein nicht zu vernachlässigendes erhöhtes Verkehrsaufkommen im Bereich „An den Teichwiesen“. Auch die Entscheidung der Firma Beckhoff, sich an einem Standort in Rietberg anzusiedeln, hat die volle Zustimmung der Fraktion. Das auch hier zu erwartende erhöhte Verkehrsaufkommen müsse bei der künftigen Stadtplanung Berücksichtigung finden, so der Ratsherr mit Blick auf die Westumgehung. „Wir brauchen dringend eine Entlastung der Stadt. Hier hat die FDP schon seit langem ein Gesamt-Verkehrskonzept für Rietberg gefordert. Dies betrifft nicht allein die Rathausstraße“, sagte Niewiarra.
Ein weiterer Punkt auf dem Ortsparteitag der FDP war die Fusion Sparkasse Gütersloh-Rietberg und der Stadtsparkasse Versmold. „Auch wenn es betriebswirtschaftlich nachvollziehbar ist, so ist es doch für die Bewohner und Nutzer eine Katastrophe“, sagt Niewiarra und befürchtet, dass der Service vor Ort immer mehr eingeschränkt wird. „Man sollte nicht sein analoges Umfeld aufgeben und auch an die Altersgruppe denken, welche das Online-Banking ablehnt“, mahnte er
Der Versammlungsterminwurde außerdem für Neuwahlen genutzt: Bestätigt wurden dabei Ortsvorsitzender Ralph Böwingloh, seine Stellvertreterin Anne Kleinheinrich, Schatzmeister Jan Meyer, Schriftführer Günter Höppner und als Beisitzer sind weiterhin Prof. Dr. Manfred Niewiarra sowie Dennis Meyer gewählt. Eingeladen auf dem diesjährigen Ortsparteitag der Freien Demokraten Rietberg war ebenfalls Berit Seidel. Die Juristin tritt als Direktkandidatin der FDP im Wahlkreis 96 Gütersloh III an. Ihre politische Arbeit sieht sie in der Bildungspolitik.
Dieser Artikel erschien im Original am 17.03.2022 im Rietberger Stadtanzeiger
17. März 2022