FDP Rietberg
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Rietberger FDP: „Die Sachlage nicht begriffen“

Oberflächenwasser muss angesichts der Trockenheit gespeichert werden

Rietberg (pb/ur). Zur Diskussion um Gartenbewässerung mit Leitungswasser und Abwassergebühren äußert sich die FDP-Ratsfraktion. „Hier wurde die Sachlage nicht begriffen“, sagt Marc Hecker in Bezug auf „die engagiert vorgebrachten aber undurchdachten Forderungen der Rietberger Grünen zu einem Stopp der Gartenbewässerung mit Hilfe von Leitungswasser, bei welchem die Abwassergebühr nicht gezahlt werden muss, nennen. In den vergangenen Sommern haben steigende Temperaturen und sinkende Niederschlagsmengenvielen Pflanzenstark zugesetzt. Nicht nur die Menge der monatlichen Niederschläge ist hierbei problematisch, sondern auch deren Verteilung. Immer häufiger trifft Starkregen auf völlig ausgetrocknete Böden. Die trockenen Böden können die Wassermassen nicht aufnehmen und das Wasser fließt daher als Oberflächenwasser ab, wobei auch hier zunehmend Probleme entstehen.“ Und weiter: „Die Bedeutung von Wasser für die Pflanzen und Tierwelt ist uns klar. Alle benötigen Wasser. Dieses kann im Idealfall gespeichertes Regenwassersein. Das private und städtische Grün ist nicht nur Lebensqualität, sondern auch eine wichtige „Klimaanlage“. Diese lässt sich aber nichtnach Belieben an- und ausschalten. Die Notwendigkeit der Neuanpflanzung großer Mengen städtischer Bäume zeigt dieses deutlich. Was soll der Bürger also neben der Planung der Anschaffung einer Zisterne tun? Besonders problematisch ist die alternative Nutzung von Grundwasser. Eine Fläche, welche regelmäßig bewässert wird, wird aufnahmefähig für Regenwasser. Unter diesem Gesichtspunkt wäre eine möglichst flächendeckende Bewässerung mit Oberflächenwassersinnvoll. Um dieses nicht nur für die Rietberger Gärten, sondern auch für die Landwirtschaft zu gewährleisten, ist es von enormer Bedeutung, dass große Mengen des Oberflächenwassers der Ems gespeichert werden. Skurril ist das Argument, dass Wassermengen zweckentfremdet würden. Um dieses zu verhindern, müsste die Abwassermenge der Haushalteerfasst werden. Die hierfür benötigte Messeinrichtung ist eigentlich Zubehör für Kläranlagen und wird mit Einbau kaum unter 2000€ pro Haushalt zu bekommen sein. Das wäre auf Rietberger Verhältnisse gerechnet ein Programm von 20 Millionen Euro zur Verhinderung einer lediglich behaupteten Verkürzung der Abwassergebühren. Dieser Einbau würde die ohnehin ausgelasteten Handwerksbetriebe vermutlich auf Jahre beschäftigen. Wesentlich wichtiger wäre aber wohl, dass wir Ressourcen für die dringend notwendige Energiewendeverschwenden würden.“

Dieses Interview erschien im Original am 16.12.2020 im Stadtmagazin „Unser Rietberg“.


14. Januar 2021

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