Zwei Sitze sollen es mindestens werden
Von Stefan Lind
Rietberg (WB). Die Rietberger FDP geht zuversichtlich in die anstehenden Kommunalwahlen. „Die Zahl unserer Mitglieder ist gestiegen, wir haben uns verjüngt, der Ortsverein hat nach einer Übergangszeit wieder einen kompletten Vorstand, und wir werden alle Wahlbezirke in der Stadt besetzen können“, sagt FDP-Ortsverbandsvorsitzender Ralph Böwingloh im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT.
In den Schlagzeilen war vor einigen Wochen auch die Nachricht, dass die FDP eine eigene Jugendorganisation in Rietberg installiert hat. Jan Meyer, selbst an der Gründung beteiligt: „Neben der Jungen Union gibt es ansonsten in der Stadt nur uns, die Jungen Liberalen.“
Zum Vorstand des Ortsverbandes gehören jetzt Ralph Böwingloh (Vorsitzender), Anne Kleinheinrich (stellvertretende Vorsitzende), Jan Meyer (Schatzmeister), Günter Höppner (Schriftführer und Pressebeauftragter) sowie die Beisitzer Dennis Meyer und Prof. Dr. Manfred Niewiarra.
Ziel sei es, die Partei noch weiter zu verjüngen, inhaltlich aber Kontinuität unter Beweis zu stellen, betont Böwingloh. Im Mai werde er ein Kompetenzteam vorstellen, das sich um bestimmte Themenfelder im Wahlkampf kümmern werde. Dann soll auch ein Programm vorliegen. Einige Schwerpunkte stehen schon fest: Klimaschutz, Digitales sowie Bildung und Erziehung.
Preis für bürgerschaftliches Engagement
Die Liberalen hoffen auf mindestens zwei Sitze im neuen Rat, „dann hätten wir Fraktionsstatus“, vielleicht sogar drei, auch wenn allen Beteiligten klar ist, dass zumindest derzeit der FDP der Gegenwind kräftig ins Gesicht bläst. Es ist der Bundestrend, Stichwort Thüringen. Als gesetzt für die ersten beiden Listenplätze gelten der bisherige Ratsherr Prof. Dr. Manfred Niewiarra und Ralph Böwingloh.
Niewiarra erneuert im WB-Gespräch seine Kritik an der geplanten Stadtentwicklung, wie sie Bürgermeister Andreas Sunder vorschwebt. „Ich verstehe nicht, warum es einen teuren Wettbewerb zur Umgestaltung der Rathausstraße geben muss.“ Diesen „Bonus“ erhielten die anderen Ortsteile nicht: „Ich habe schon 2018 ein Stadtentwicklungsprogramm für das ganze Stadtgebiet gefordert. Davon sehe ich bisher nichts.“ Manchmal sei es auch wichtig, nicht immer nur die großen, sondern auch die kleinen Dinge ins Auge zu fassen, findet Jan Meyer und nennt ein Beispiel: „Was ist mit freiem WLAN an bestimmten Standorten? Das ist es, was die Bürger wollen.“
Böwingloh stellt zudem eine neue Initiative der FDP vor: „Wir möchten jedes Jahr einen Preis vergeben für bürgerschaftliches ehrenamtliches Engagement.“ In Schloß Holte-Stukenbrock sei das ein sogenannter Bürgerpreis. „An dieser Idee orientieren wir uns.“ Gesucht seien „die stillen Helfer der Allgemeinheit“ (Niewiarra), also jemand, „der unentgeltlich für den gesellschaftlichen Zusammenhalt arbeitet.“ In Kürze wollen die Liberalen ihr Projekt genauer erläutern, dann sind auch Vorschläge willkommen. „Natürlich soll das überparteilich laufen.“
Dieser Artikel erschien im Original am 28.02.2020 im WESTFALEN-BLATT
29. Februar 2020