FDP Rietberg
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Oberflächenwasser in Seegelände speichern

Denkanstoß der FDP ist nach Starkregen ganz aktuell

Rietberg (pb). Vielleicht hätte manch einer die Vorstellung der FDP für ein ganz besonderes Klimaprojekt vorige Woche noch als Fantasterei bezeichnet und die Idee belächelt. Seit Sonntagabend dürfte das anders sein. Denn wahre Sturzfluten ergossen sich über Teile des Stadtgebietes. Regenwassermengen, die ganze Straßen fluteten und an das „Jahrhundertereignis“ im August 2007 erinnerten, als es Tage dauerte, bis die Wassermassen abgetrocknet waren und ebenso lange einzelne Höfe nur mit dem Boot kontaktiert werden konnten.

So sind die Freidemokraten mit ihrem Denkanstoß gerade ganz aktuell. Einen See wünschen sie sich, nein, keinen zum Baden, Fischen und Paddeln, sondern einen, der als Wasserreservoir für die Landwirtschaft dienen könnte.

Im Rahmen eines Medientreffs im Lind-Hotel stellten Vorsitzender Ralph Böwingloh und Kandidat und Klimaexperte Marc Hecker (Wahlkreis 15) vor, was die heimische FDP in Sachen Umwelt denkt. Spektakulärste Idee: ein riesiges Auffangbecken für Regenwasser.

Denn: die Dürreperioden werden seit Jahren, insbesondere seit 2018, immer größer und stellen die Landwirtschaft vor enorme Probleme. Da mache sich der Klimawandel bemerkbar, sagen beide. „Niederschlag ist nicht mehr das, was früher darunter zu verstehen war“, betont Hecker. Immer wieder einmal Schauer, Landregen, ein gesunder Grundwasserspiegel, diese Zeiten seien offenbar vorbei.

Seit dem 12. März, auch wenn es sich subjektiv so nicht anfühle, herrsche erneut Dürre. Und wenn es regne, dann in großen Mengen, „so dass die Böden das nicht aufnehmen können“. So gelte es, sagen Hecker und Böwingloh, zum Einen den Grundwasserverbrauch zu reduzieren, und andererseits Oberflächenwasser zu speichern. Möglichkeiten seien ein Aufstauen irgendwo im Rietberger Gebiet an der Ems zur späteren Wasserentnahme für die Landwirte. „Denn nur die garantieren uns Versorgungssicherheit mit Lebensmitteln.“

Eines Tages ein Rückhalte- und Auffangbecken nahe der B 64 hält das Duo für möglich anderthalb Kilometer lang, 500 Meter breit und 10 Meter tief. 150 Millionen Kubikmeter Wasser als Reservoir könnten helfen, in Dürrezeiten Äcker feucht zu halten und Nutzpflanzen das Wachstum zu ermöglichen. Die Anlegung von Kanalverbindungen zu den Feldflächen, auch das ist ein Denkanstoß, den die FDP gibt.

Fakt für Hecker ist auch: „Es müsste bis nächstes Jahr durchregnen, bis der Grundwasserspiegel wieder normal ist.“ Böwingloh: „Wir müssen bei der Situation in Sachen Klima und Auswirkungen in anderen Dimensionen denken. Wir brauchen Leute, die querdenken und neue Ideen entwickeln und wir brauchen Nachhaltigkeit in vielen Bereichen.“ Es sei Zeit zum Handeln, und in allen Aspekten beim Bürger Bereitschaft zum Tun zu wecken und zu fördern. Anreize seien dabei der Weg, nicht Verbote.

Dieser Artikel erschien im Original am 12.08.2020 im Stadtmagazin „Unser Rietberg“.


12. August 2020

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