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Hikmet Topkiran setzt auf das Ehrenamt

FDP möchte mehr Menschen mit Migrationshintergrund im Rat

Rietberg (pb). Der Pulverdamm und damit die „13“, das ist sein Wahlkreis für die Rietberger FDP. Erstmals schickt sich Hikmet Topkiran an, bei einer Kommunalwahl ein Ratsmandat zu erobern. Der Deutschtürke hat dabei eines im Sinn: er möchte Vorbild sein für andere Zuwanderer, sich im Ehrenamt zu engagieren und gemeinsam mit allen anderen etwas zu bewegen.

FDP-Chef Ralph Böwingloh ist froh darüber, das Thema Migration auf diese Weise personell exklusiv besetzen zu können. Und eben so darüber, dass der 49 jährige Unternehmer Topkiran sich selbst bei ihm gemeldet hat.

Hikmet Topkiran, 49 Jahre, Unternehmer

Seit 2017 in der FDP

Schon seit 2017 ist er Mitglied der FDP. Als der Ortsverband nach der ungewollten Ruhephase wieder Schwung aufgenommen hat, sich neu aufstellen konnte und sogar die Jungen Liberalen gegründet worden sin, interessierte sich Topkiran für die aktive Mitarbeit bei den Freidemokraten der Emskommune. Und er vermittelte auch das Informationsgespräch der FDP-Spitze mit dem Team der Verantwortlichen der DITIB-Gemeinde an der Langen Straße. „Hier hatten wir eine sehr rege Diskussion und ein sehr gutes Gespräch“, erinnert Böwingloh an die Begegnung, die kurz vor der Corona-Pandemie stattgefunden hatte.

Die FDP Rietberg zu Besuch bei der DITIB-Gemeinde in der Rietberger Moschee am 15.03.2020.

DITIB-Treffen

„Wir haben viele Anregungen mitgenommen und ebenso den Wunsch, dasss ich die seit Jahrzehnten in Deutschland lebenden türkischstämmigen Mitbewohner und deren Folgegeneration stärker einbringen. Im Fußball oder auch bei Sport um Mitternacht funktioniert das, in anderen Gemeinschaften nicht wirklich“, so Böwingloh.

Viele Chancen

Und Topkiran ergänzt: „Es gibt so viele Möglichkeiten und Chancen, sich im Rietberger Land und seinen sieben Stadtteilen zu engagieren, auch, weil eben viele Freizeitbereiche religionsfrei sind. Ich denke da nur an das Rote Kreuz, wo sich Deutschtürken einbringen könnten.“

Zur Feuerwehr

„Das gilt beispielsweise genau so für die Feuerwehr, aber auch für das Mittun in den Vorständen von Sportvereinen, Fördervereinen und vielem mehr.“ Seit 1978 lebt Topkiran in Rietberg, ist ein Stück weit Wanderer zwischen zwei Welten, wenn er im Sommer in die Türkei reist, um dann „nach Hause“ zurückzufahren. „Ich denke deutsch, ich spreche deutsch, ich fühle mich deutsch.“

Mehr Abschottung

Für ihn gilt es, nach Jahrzehnten, in denen die einstigen Gastarbeiterfamilien und deren Nachkommen eigentlich längst in Deutschland angekommen sind, Berührungsängste abzuschaffen, genau wie Vorurteile, und Menschen mit Migrationshintergrund auch in die Freizeit zu holen.

Zum Selbstverständnis

Er wie auch Böwingloh stellen fest, dass in jüngerer Zeit wie- der eine größere Abschottung stattfinde. „Das war schon einmal anders, gerade die Jugendlichen bleiben wieder mehr untereinander“, bedauern sie. Am Wichtigsten sei immer, „miteinander zu sprechen und im Dialog gemeinsame Wege zu beschreiten.Sich ehrenamtlich für die Gesellschaft hier einzusetzen, das muss zu einem Selbstverständnis werden“, betont der Unternehmer.

Pulverdamm entzerren

Zu seinen weiteren Themen zählt unter anderem die Straße, an der er auch wohnt, der Pulverdamm. Hier die Verkehrssituation endlich zu entzerren, das ist ihm ein besonderes Anliegen.

Dieser Artikel erschien im Original am 15.07.2020 im Stadtmagazin „Unser Rietberg“.


15. Juli 2020

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