FDP lässt heute schon die Katze aus dem Sack
Freidemokraten veranstalten außerordentlichen Parteitag im Ratssaal
Rietberg (pb). Es gibt noch ein Leben neben den Schlagzeilen rund um Corona und die entsprechenden Auswirkungen. Und das gedenkt die Rietberger FDP jetzt bevorzugt aufzunehmen. Natürlich gelten alle möglichen Vorschriften weiterhin, und die wollen die Freidemokraten natürlich artig befolgen. Das hindert sie aber nicht, sich zu einem außerordentlichen Ortsparteitag zu treffen, mit Abstand, Mundschutz, Desinfektionsmittel und allem, was dazugehört. Schon am heutigen Mittwoch treffen sich die Mitglieder, Gäste sind ausdrücklich herzlich willkommen und gern gesehen, um die Tagesordnung abzuarbeiten. Um 18 Uhr beginnt die Versammlung, sie findet dank der Genehmigung seitens des Bürgermeisters, im öffentlichen Raum, nämlich Ratssaal im Alten Progymnasium statt.
Dabei lässt die FDP um Vorsitzenden Ralph Böwingloh und Ratsherrn Professor Dr. Manfred Niewiarra in diesem alles andere als normalen Mai so ziemlich als erste politische und demokratische Vereinigung in der Emskommune die sprichwörtliche Katze gleich doppelt aus dem Sack.
Sie nominiert offiziell ihre Kandidaten und die Rangfolge der Reserveliste für die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen, deren Datum, 13. September, derzeit tatsächlich noch steht. Wie aktuell aus internen Kreisen der Ortspartei zu erfahren war, werden dieses Mal alle 19 Wahlkreise in den sieben Stadtteilen besetzt werden können, darunter auch mit vielen motivierten, jungen Leuten, die sich im vergangenen Jahr eigens als Junge Liberale formiert haben. Weiße Flecken auf der Wahlkarte soll es für die Emsstadt-FDP also nicht mehr geben.
Zudem, die Verantwortlichen werden heute abend ihr Wahlprogramm vorstellen und damit erstmals und zeitlich vor den größeren Fraktionen des Stadtrates die Diskussion um Inhalte für die neue Legislaturperiode anstoßen. Das Papier ist vor 18 Uhr am heutigen Mittwoch noch so geheim wie sonst Namen der neuen Prinzenpaare der Grafschaftler am Elften im Elften. Wer aber die finanzgeprägten Haushaltsreden von Professor Dr. Manfred Niewiarra kennt, dem dürfte schon jetzt bewusst sein: die FDP Rietberg wird weder goldene Löffel, noch Wellnesstempel, noch Bundesgartenschauen oder Luxushäuser für Vereine versprechen. Ganz im Gegenteil, der Tenor dürfte nicht nur angesichts der aktuell wegbrechenden Gewerbesteuereinnahmen einhergehend mit dicken Aufgabenbatzen wie der Sanierung, Modernisierung und Erweiterung des Schulzentrums auf den punkt gebracht so lauten: „Wir müssen den Gürtel enger schnallen. Und das deutlich und spürbar in ausnahmslos allen Bereichen.“
Die wesentlichen Inhalte des Wahlprogrammes und die Kandidaten stellen wir in unserer nächsten „UR“-Ausgabe vor. Erklärtes Ziel der Rietberger FDP, die vor Ort mit ihrem individuellen Profil punkten will, ist mindestens und minimalistisch gedacht das Erreichen des Fraktionsstatus, dafür werden zwei Mandate benötigt, eher aber sind es vier Sitze im neuen Stadtrat.
Dieser Artikel erschien im Original am 20.05.2020 im Stadtmagazin „Unser Rietberg“.
20. Mai 2020