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Stadtmarketing GmbH soll für alle aktiv sein…

FDP-Vorsitzender Ralph Böwingloh kritisiert die aktuelle Praxis

Rietberg (pb). Ralph Böwingloh, Ratsherr und Vorsitzender der FDP bemängelt die einseitige Ausrichtung der Stadtmarketing GmbH. „Indem im Dezember 2018 gefassten Beschluss über die Gründung der Stadtmarketing Gesellschaft wird noch klar definiert das diese sich nicht ausschließlich auf die Innenstadt begrenzen, sondern auch die Stadteile und deren Veranstaltungen miteinbeziehen. Davon war dann seit der Konstituierung im Januar 2020 leider keine Rede mehr“, erklärt er in einem Schreiben an „Unser Rietberg“. Und meint weiter: „Höhepunkt der einseitigen Unterstützung war der von der Stadt eingeführte kostenlose Lieferservice in der Vorweihnachtszeit, welchen allerdings nur die Einzelhändler in der Rathausstraße nutzen durften. Es sei dahingestellt ob dieser aus organisatorischen Gründen begrenzte Radius nichtausgeweitet werden konnte. Fakt jedoch ist das auch die Einzelhändler außerhalb der Rathausstraße in diesem vorweihnachtlichen Lockdown um ihre Existenz bangen mussten, waren sie doch von übergeordneten Mächten, des niemanden verschonenden Virus gezwungen worden, auf ihr wichtiges Weihnachtsgeschäft zum Teil zu verzichten in einem ohnehin verlustreichen Jahr.“

Gegen Gerechtigkeitssinn

Böwingloh unterstellt den Verantwortlichen aus dem Stadtmarketing natürlich keine unlauteren Motive, jedoch widerspreche es seinem Gerechtigkeitssinn. „nur ausgewählten Kaufleuten aus der Rathausstraße diese städtische Unterstützung exklusiv zu generieren. Diese Unterstützung der Stadt war vielleichtgut gemeint, schießt aber über das Ziel hinaus und führt zu einer Wettbewerbsverzerrung. Wir von der FDP können nur wirtschaftliche Hilfen von Seiten der Stadtunterstützen, wenn diese von Gewerbetreibenden in allen Rietberger Stadtteilen genutzt werden können.“ Böwingloh und seine Mitstreiter möchten, wie der Vorsitzende ausdrücklich betont, „keine Zwietracht zwischen den Ortsteilen säen“, Sie sähen sich aber in der Pflicht, so wörtlich ,„zu Missständen Stellung zu nehmen“. Nach Meinung der FDP könne und dürfe es nicht Aufgabe der Stadt sein, „mittlerweile für fast alle verkaufsoffenen Sonntage und Veranstaltungen im historischen Stadtkern von Stoppelkirmes, Kürbissonntag bis Hänky Pänky Verantwortung zu übernehmen“.

FDP-Vorsitzender Ralph Böwingloh möchte mit der stadtmarketing
GmbH mehr Aufmerksamkeit für alle Ortsteile. Foto: privat

Die Feste organisieren

Die Durchführung solcher verkaufsfördernden Veranstaltungen hätten in der Vergangenheit oftmals Vereine von Gewerbetreibenden organisiert. „Diese sind mancherorts leider verschwunden, wie zum Beispiel in Neuenkirchen, unter der Regie des aufgelösten Gewerbeverein Neuenkirchen fanden bis vor wenigen Jahren noch beliebte Volksfeste wie die Maitage der „Weinmarkt in Hanhoffs Hof“ oder der Neuenkirchener Herbst auf dem Gelände des früheren Modegeschäfts Wapelhorststatt. Diese Veranstaltungen sind leider auch ohne Corona verschwunden, aus vielfältigen Gründen“, heißt es weiter. Aus Sicht der FDP sei es eine sinnvolle Aufgabe der Stadtmarketing GmbH wenigstens eine dieser Traditionsveranstaltungen auch außerhalb des historischen Rietberger Stadtkerns wiederzubeleben.

Ortsteile stärken

Die Fraktion der Freidemokraten appelliert an die Verantwortlichen der Stadt und der Stadtmarketing Gesellschaft, wenn sie sich weiterhin um die Durchführung aller Veranstaltungen im Stadtkern verantwortlichzeigen möchte, müsse sie auch Veranstaltungen in den Ortsteilen stärker unterstützen und eventuell auch wiederbeleben. Gegenwärtig sieht die FDP die Stadtmarketing GmbH, in deren Aufsichtsrat Böwingloh mit beratender Stimme sitzt ,„leider nur als Konjunkturprogramm für den Handel und die Gastronomie in der Rathausstraße.“ Böwingloh kritisiert hier ausdrücklich nicht das Team um Peter Milsch, welches seiner Meinung nach ganz hervorragender und engagierter Arbeit leiste, sondern die einseitige Ausrichtung der Stadtmarketing Gesellschaft. „Dies kann nicht Anspruch einer von allen Rietberger Bürgern getragenen Gesellschaft sein.“

Dieses Interview erschien im Original am 13.01.2020 im Stadtmagazin „Unser Rietberg“.


14. Januar 2021

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